Entlaufen am 16.01.21
Gesichert am 23.01.21
Tanja Axmann berichtet
Solina entlief am 16.1.21 in Bad Herrenalb, nur wenige Meter neben ihrem Zuhause.
Sie erschrak sich so sehr an einem geparkten Auto, dass sie sich ich Panik aus ihrem Geschirr wand.
Der Versuch sie unmittelbar wieder einzufangen misslang und sie verschwand im tiefen Wald, von dem es hier in der Region reichlich gab.
Manuel nahm, auf einen Hilferuf über Facebook, Kontakt mit den Besitzern auf, um diesen zu beraten. Sofort wurde eine Futterstelle am Entlaufort eingerichtet und in großem Radius um das Zuhause geflyert.
Leider blieben jegliche Sichtungen von Solina aus. Erst am dritten Tag, als vom Besitzer zusätzlich eine Suchanzeige in der lokalen Zeitung erschien, gab es eine erste Meldung 🤩.
Allerdings war diese fast 10 Kilometer weit weg am tief verschneiten Dobel und die Beschreibung war noch sehr vage.
Sofort wurde von Marie das Flyern in der Umgebung übernommen.
Wieder einige Stunden nichts, es war zum verzweifeln.
Erst am nächsten Tag kamen gleich mehrere Sichtungen am Dobel nur einige Meter weg von der ersten Sichtung.
Wie es ein glücklicher Zufall wollte, kam eine Meldung von Frau Probst, selber Tierschützerin welche sich normal um entlaufene Katzen kümmert. Deren Vermieterin hatte Hundespuren im Garten gesehen die da nicht hingehörten und auch das Katzenfutter war auf seltsame Weise verschwunden.
Und tatsächlich war der Garten übersäht mit Spuren 🐾🐾🐾
Jetzt hatten wir eine verbündete mit ihm Boot, die uns sofort eine Futterstelle einrichtete.
Der Dobel ist von mir und auch von Verena und Manuel fast eine Stunde zu fahren, da kam diese Hilfe vor Ort wie gerufen.
Sie verfügte sogar über eine Kamera und konnte damit den Futterplatz überwachen.
Nur Solina wolle zunächst nicht so richtig, tagsüber gab es einige Einfangversuche von Passanten und ein heftiger Sturm machte uns in der Nacht auch einen Strich durch die Rechnung.
Über 1000 Bilder auf der Kamera, nur Zweige und Schnee, aber keine Solina.
Jetzt kamen auch plötzlich noch Meldungen von Sichtungen aus dem entfernten Loffenau😳🙄🙈.
Das passt jetzt gar nicht in unser Konzept, denn wir hofften so sehr, dass sie sich am Dobel niedergelassen hatte, waren doch die Bedingungen hier ideal für uns.
Glücklicherweise stellten die sich aber als falsch raus und wir bekamen kurz danach die ersten ersehnten Bilder von unserem kleinen Schneehasen.
Jetzt berieten wir uns kurz im Team, wollten aber keine Zeit verlieren, die Falle musste her 🤷♀️, aber die stand noch im Odenwald bei Lucky , den wir einen Tag zuvor gesichert haben , also setzte ich mich mit Tina ins Auto um dort die Falle zu holen.
Bei der Aktion blieben wir mit unserem Auto fast noch stecken, das wäre es dann gewesen. 🙈🙈
Verena und Manuel fuhren schon mal vor, um sich die Lage vor Ort anzuschauen und im näheren Umfeld Zettel in den Briefkästen zu verteilen, damit jeder Bescheid weiß und niemand mehr versucht den ängstlichen Hund einzufangen.
Wir stellten die Falle, während Verena was Leckeres für Solina kochte.
Noch während wir alles fertig machten und Manuel gerade am Spuren ziehen waren, rief ein Nachbar uns zu, dass Solina nur weniger Meter von uns weg ist.
Sofort machten wir die Falle, wie sie war, scharf und uns aus dem Staub.
Gute 500m weit weg brachten wir uns in Stellung um zu warten was passiert.
Es war eiskalt und zu meiner Rettung hatten Verena und Manuel Glühwein🍾🍾 dabei und so brachten wir den Gaskocher, sehr sinnvoll ein zweites Mal zum Einsatz…
Noch während wir im Auto warteten, bekam ich Bilder von einer ganz anderen Livekamera, einer die sich gerade selbständig machte.
So ein von Idiot klaute mir tatsächlich in Wernersberg eine Wildkamera , die für den entlaufenen Buddy an eine Futterstelle hing und ich musste quasi tatenlos zuschauen.
Am liebsten hätte ich jetzt laut los gebrüllt und wäre gerne hin gefahren , aber jetzt ging es doch erst mal um Solina.
Aber es passierte nichts, es wurde nur immer kälter und ungemütlicher.
Unser Problem war, was machen wir wenn es weiter so schneit und wir mitten in der Nacht an den hochgelegenen Dobel fahren müssen, um die Zeit gibt es hier keinen Winterdienst.
Irgendwann nach 2 Stunden mussten wir abbrechen und wir fuhren alle wieder die Stunde lang nach Hause.
Es kam, wie es kommen musste, gerade angekommen und einen kleinen Happen in den Mund geschoben, kam ein Bild, kurz darauf der Fallenmelder und dann erst mal nichts mehr.
Es war die Hölle, aber der Empfang war dort so schlecht, dass alles zeitverzögert ankam und unsere Reolink überhaupt nicht funktionierte.
Als dann endlich ein Bild kam, wo sie auch wirklich drinsaß, gab es in Bühl wie auch in Jockgrim einen Freudenschrei, den man bestimmt bis an den Dobel hörte.
Also nix wie los, den Weg kannten wir ja.
Frau Probst kümmerte sich währenddessen um die Kleine Maus in der Falle, sie setzte sich auf einem Stühlchen neben die Falle und versuchte ihr die Angst zu nehmen bis wir dort waren.
Wir entschieden uns, die Falle mit Solina ins Auto zu laden und sie direkt nach Bad Herrenalb zu ihrem Besitzer zu bringen.
Der war natürlich überglücklich seine junge Dame wieder zu haben.
Sie war aber auch ein besonders süßer Hund und das große, einwöchige Abenteuer stand ihr ins Gesicht geschrieben, noch bei der Übergabe schlief sie fast auf dem Arm ein.
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Sichtern uns Flyerhelfer bedanken.
Ein ganz besonderer Dank gilt hier Frau Sandra Probst und Ihrer Vermieterin.
Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen Solina so schnell zu sichern.
Solina geht es sehr gut und sie hat ihr Abenteuer gut überstanden ♥️♥️♥️